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Wie kann Biodiversität erlebbar gemacht werden: Das Tandem Uckermark & Allgäu beschäftigt sich mit biodiversitätsfreundlicher Angebotsgestaltung


Gemeinsam ging es hoch hinaus: Die Uckermark zu Besuch im Allgäu - hier auf dem Nebelhorn.

Das Tandem Uckermark und Allgäu hat sich dem Austausch untereinander und mit Expert*innen gewidmet und neue oder verbesserte Angebote zum Thema Biodiversität sondiert. Es konnten Erkenntnisse zu Leitfäden und Checklisten sowie über die Angebote der beiden Regionen gewonnen werden. Ganz konkret wurde es dann bei der möglichen Einbindung der Pflanzenbestimmungs-App „Flora Incognita“ und dem Potenzial, mit der App im Kontext von „Citizen Science“ ein touristisches Angebot zu entwickeln.


Was war das Ziel des Projekts?

Das Ziel des Projekts war es, den Austausch über das Thema Biodiversität im Tourismus sowohl unter den Teilnehmern als auch mit Experten zu fördern. Es sollten Impulse und Erkenntnisse gesammelt werden, die zur Umsetzung eigener Projekte oder zu übergreifenden Initiativen zum Thema beitragen. Ein wichtiger Bestandteil des Vorhabens war zudem der direkte Austausch vor Ort, der durch den Besuch der Uckermark im Allgäu ermöglicht wurde.


Welche Methoden werden angewandt bzw. wie wurde vorgegangen?

Um die Projektziele zu erreichen, wurden verschiedene Methoden angewandt. Der Austausch über bestehende Aktivitäten der Regionen und mit Expert*innen vom Global Nature Fund und ECOTRANS im Bereich Biodiversität war von zentraler Bedeutung. Zusätzlich wurden Checklisten bearbeitet und analysiert, um relevante Informationen zu sammeln und zu strukturieren. Inhaltlich fokussierte man sich auf drei Schwerpunktthemen: die Entwicklung einer Pflanzenbestimmungsapp, die Durchführung von Mikroexpeditionen und die Förderung von Voluntourismus. Ein direkter Austausch mit der App-Entwicklerin "Flora Incognita" ermöglichte Einblicke in die Entwicklung und Nutzung von Pflanzenbestimmungsapps. Schließlich wurde intensiv über verschiedene Ansätze diskutiert, um potenzielle eigene Projekte, gemeinsame Initiativen oder sogar regionsübergreifende Projekte zu entwickeln und umzusetzen.


Welche zentralen Ergebnisse wurden erzielt?

Die zentralen Ergebnisse des Projekts zeigen, dass Touristiker nur begrenzten Einfluss auf die Biodiversität haben, aber Sensibilisierung und Kommunikation wichtig sind. Der Begriff "Biodiversität" sollte erlebbar übersetzt werden, um breiteres Verständnis und Engagement zu fördern. Es besteht eine Lücke zwischen Anspruch und Umsetzung, für die personelle und finanzielle Ressourcen benötigt werden, besonders für Vernetzung und Qualitätsentwicklung. Gut durchdachte, spielerische Erlebnisse können einen echten Mehrwert bieten, wenn sie mit Wissensvermittlung kombiniert werden. Konkrete Hilfestellungen wie Bilddatenbanken und Qualitätsanforderungen sind wichtig. Die Pflanzenbestimmungsapp "Flora Incognita" wurde als realistisch und interessant bewertet, ebenso wie Mikro-Expeditionen, die jedoch einen stark motivierenden Ansatz erfordern. Vorhandene Voluntourism-Angebote können von Destination Management Organisationen vermittelt werden, aber die Entwicklung eigener Angebote gestaltet sich schwierig aufgrund der kleinen Zielgruppe.


Was können andere Destinationen aus diesem Projekt lernen?

Andere Destinationen können aus diesem Projekt wertvolle Lehren ziehen: Checklisten und Leitfäden helfen, den Wissensstand zu erweitern und Anknüpfungspunkte zu identifizieren. Eigenständige Projekte erfordern langfristige Entwicklung mit Finanzierung und Kooperationen. Die Einbindung von Citizen Science kann Projekte bereichern, erfordert aber klare Fragestellungen. Bei der Entwicklung einer Pflanzenbestimmungsapp sind Herausforderungen wie Wegegebot, Naturschutz und Kooperationen zu berücksichtigen. Die Potenziale einer Pflanzenbestimmungsapp liegen in der Sensibilisierung der Gäste und der Erweiterung zu Umweltbildungsangeboten. Ein Beispiel für den Einsatz der App "Flora Incognita" wurde in der Destination Winterthur dokumentiert. Mikro-Expeditionen könnten als Gemeinschafts-projekt effizienter umgesetzt werden, um Ressourcen zu nutzen und die Wirksamkeit zu steigern.


Wie geht es in den beiden Tandem-Destinationen mit dem Projekt / Thema weiter?

In den beiden Tandem-Destinationen wird das Projekt und das Thema weiter vorangetrieben: Es wird eine kontinuierliche Weiterentwicklung der eigenen Projekte in den jeweiligen Destinationen angestrebt. Dabei liegt der Fokus auf der Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Tourismus. Zusätzlich wird ein regelmäßiger Austausch zum Thema biodiversitätsfreundliche Angebotsgestaltung etabliert. Dieser Austausch soll alle drei Monate stattfinden, beginnend Anfang Juni. In diesen Treffen werden Erfahrungen, Ideen und Best Practices geteilt, um die Entwicklung und Umsetzung biodiversitätsfreundlicher Angebote kontinuierlich zu fördern und zu verbessern.



Ergänzende Informationen zum Projektthema finden Sie hier und hier.


Begleitet wurde das Tandem von Mentor Dr. Martin Balas, Nachhaltigkeits- und Destinationsexperte sowie Gründer der Nachhaltigkeitsberatung reCET create.empower.transform.


 

Bildnachweis: Anet Hoppe / tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH

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