Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen auch in einer Zeit multipler Krisen und langsamer Erholung der Tourismuswirtschaft nach über zwei Jahren der Covid-19-Pandemie im Fokus bleiben. Dabei ist die Verschärfung des Klimawandels womöglich die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte. Die Weltgemeinschaft, die EU und Deutschland haben Klimaziele definiert. Deutschland möchte ambitioniert vorangehen und bis 2045 die Klimaneutralität erreichen. Diese Ziele verlangen mehr als nur kleine Anpassungen im Alltag, sondern auch eine sozio-ökonomische Transformation, die dringend in allen Branchen eingeleitet werden muss.
Der Tourismus agiert an einer sozio-ökonomischen Schnittstelle: Tourismus ist Wirtschaftsfaktor, aber eben auch ein soziales Phänomen. Tourismus wird in der Regel als emotionale Dienstleistung konsumiert, die teilweise die Rationalität klimaschützenden Verhaltens überblendet. Tourismus ist ein allgegenwärtiges Bedürfnis in hoch entwickelten Gesellschaften. Vielleicht deshalb haben wir seine negativen Auswirkungen auf Klima und Umwelt zu lange unterschätzt und der Wettbewerbsfähigkeit untergeordnet. Die aktuell gesteigerte Nachhaltigkeitssensibilität muss ein Hebel sein, den Klimaschutz im Tourismus voranzutreiben. Wenn es gelingt, die Reisenden stärker zu sensibilisieren und weitere klimaschonende Angebote zu entwickeln, kann eine Marktdurchdringung entsprechender Angebote langfristig erreicht
werden. Dabei spielen ökonomische Anreize durch Regulierung und technologische Innovationen eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Das Papier des Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes ist eine Diskussionsgrundlage und Impuls für die praxisorientierte Entwicklung von Klimaschutz im Tourismus, indem wissenschaftliche Perspektiven und eigene Analysen mit der Tourismuspraxis und der Tourismuspolitik verbunden werden.
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