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Uckermark besucht Allgäu


Vier Vertreter der tmu Tourismus Marketing Uckermark GmbH sowie der Naturparkverwaltung Uckermärkische Seen besuchten vom 17. bis 18. Januar 2024 das Allgäu. Im Rahmen eines bundesweiten Austauschprojektes arbeiten die Touristiker aus Uckermark und Allgäu seit Juli 2023 zusammen, bisher nur digital. Die Vor-Ort-Bereisung ist quasi der Höhepunkt, und mit eineinhalb Tagen vollem Programm hinterließ sie auf beiden Seiten bleibende Eindrücke und neue Impulse für die weitere Tourismus- und Regionalentwicklung. Gemeinsamkeiten in den Herausforderungen aber auch Unterschiede in der Herangehensweise und Fokussierung wurden dabei deutlich.


Die Allgäu GmbH vereint Standort- und Tourismusmarketing. So werden die meisten Konzepte und Projekte nicht nur aus der Tourismusbrille gesehen, sondern das Allgäu wird als gemeinsamer Lebens- und Wirtschaftsraum betrachtet. Das äußert sich bspw. in der Regionalen Nachhaltigkeitsstrategie oder der Markenstrategie. Die Identifikation der Menschen mit ihrer Region ist sehr groß. Die Marke Allgäu spielt daher auch eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zur Regionalmarke Uckermark ist die Allgäu Marke an Qualitätskriterien gebunden. Sogar ein Sound wurde für extra dafür komponiert.


Erster Stopp ist auf dem Archehof Birk in Weitnau. Hier halten Wolfgang und Barbara Birk alte, allgäutypische Rinder-, Schaf- und Hühnerrassen. Der Familienbetrieb versucht, sich durch eigene Milchverarbeitung, Direktvermarktung, Hofführungen und Seminarbetrieb möglichst vielseitig aufzustellen sowie ressourcenschonend und mit Partnern vor Ort zu arbeiten.



Sebastian Hartmann (eza Energie- und Umweltzentrum Allgäu gGmbH) gab einen Einblick in das Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030. Teilnehmende Unternehmen, Kommunen, Verbände, Vereine und Schulen verpflichten sich, schrittweise bis spätestens zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Dafür erhalten sie Unterstützung bei der Erstellung ihrer CO2-Bilanz sowie eine Energieberatung vom Fachmann. Außerdem profitieren regionale Klimaschutzprojekte von einem Zuschuss.


60 % der Übernachtungen im Allgäu erfolgen im Sommer, 40 % in den Wintermonaten. Damit ist das Allgäu im Gegensatz zur Uckermark ganz klar eine Ganzjahresdestination. Der Wintertourismus war eines der Themen am zweiten Exkursionstag, der nach Oberstdorf und mit der Bergbahn hinauf zum Nebelhorn auf gut 2000 Höhenmeter führte.


Kurz vor dem Gipfel bietet die Iglu Lodge Erlebnisübernachtungen in einer Schneehöhle, samt Bar und Sauna. Trotz Regen- und Tauwetter im Tal waren einige Skifahrer unterwegs. Alex Haibel, Ranger im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, führt u.a. die Allgäu Big Five Touren. Zwei der typischen Alpentiere, nämlich Gämse und Steinadler, entdeckt er sogar an diesem Tag vom Fenster der Bergbahnstation aus. Spannend war auch der Austausch mit

dem Leiter des Naturparks Nagelfluhkette, insbesondere im Hinblick auf die unterschiedliche Personal- und Finanzausstattung. Auch bezüglich der Tourismusintensität gibt es deutliche Unterschiede: Oberstdorf mit 9900 Einwohnern zählt 2,6 Mio. Übernachtungen pro Jahr. Im Vergleich dazu kommen in der Uckermark auf 118.000 Einwohner ca. 1 Mio. Übernachtungen. Die Themen, mit denen sich beide Regionen beschäftigen, sind dennoch sehr ähnlich. Umwelt- und nutzerfreundliche Mobilität, Besucherlenkung, Umweltbildung und Naturerlebnis sind hier nur einige Beispiele dafür. Zum Abschluss des Tages ging es mit dem Rodel die Piste ins Tal, gut 2 km bergab. Das gibt es dann doch nicht in der Uckermark.


„Wir trafen auf Menschen, die mit Hingabe und Leidenschaft ihre Arbeit vorantreiben. Und man sieht sein eigenes Tun wieder einmal aus einer anderen Perspektive“, so Silke Rumpelt, Projektverantwortliche der tmu GmbH. „Die Allgäu GmbH fährt einen ganzheitlichen Ansatz und setzt mehr strategische und konzeptionelle Schwerpunkte. Das sind sicher gute Impulse, die sich lohnen, mitzunehmen.“.

 

Bildquelle: ©Anet Hoppe

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