Der bundesländerübergreifende Naturpark Dübener Heide (Sachsen und Sachsen-Anhalt) wird im Auftrag der Länder durch den Verein Dübener Heide e.V. verwaltet. Dieser ist im Kern bereits ein Netzwerk von Bürgerinnen und Bürgern (80 Prozent der Mitglieder), Kommunen, Vereinen und Unternehmen. In der Fachsparte Naturpark- und Regionalentwicklung sind fünf thematische Subnetze angesiedelt, in denen die Leistungsträger (circa 170 Unternehmen) entlang einer zusammenarbeiten: Heidemagneten (Tourismus), Jugend–Abenteuer–Sport (Kinder- und Jugendangebote), „Von Natur aus gesund“ (gesundheitstouristische Angebote), Bestes aus der Dübener Heide (Regionalvermarktung), Naturreich-Wildtierführungen (Umweltbildung, In-Wert-Setzung der Natur). Anstoß für die Netzwerkgründung war die Aufgabenstellung des Naturparks zum Schutz und „In-Wert-Setzung“ des natürlichen und kulturellen Erbes der Region. Die Ziele der Pflege- und Entwicklungskonzeption des Naturparks werden in die Konzeption des EU-Förderprogramms LEADER integriert, um unnötige Parallelinitiativen zu vermeiden und nur einen regionalen Abstimmungsprozess durchzuführen. Die Subnetze werden durch das LEADER-Management bzw. das Management der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) sowie das Naturparkmanagement moderiert.
Bei den Unternehmen handelt es sich größtenteils um Kleinst- und Kleinunternehmen. Diese profitieren nicht nur von der Entwicklung gemeinsamer Produktlinien, sondern insbesondere vom Informationsaustausch zwischen den Unternehmen, dem Zugang zu neuem Know-how sowie neuen Kontakten. Ihre besondere Verbundenheit mit dem Naturpark zeigen die Betriebe durch die Übernahme des Produktlinien-Logos in ihre Außendarstellung. Finanzielle Synergieeffekte werden durch ein gemeinsames Marketingbudget erzielt. Das touristische Profil des Naturparks als Wochenend-, Ausflugs- und Gesundheitsregion („NaturGesundPark“) wurde durch die Zusammenarbeit gestärkt.
Es konnte eine neue Zielgruppe erschlossen werden: die „naturheilkundlich Interessierten“.
Das Subnetz „Heidemagneten“ besteht zurzeit aus circa 37 Akteuren. In der Gründungsphase wurde großer Wert darauf gelegt, die jeweiligen Interessenslagen und Anforderungen an die Kooperation durch Vorgespräche zu klären. Im Rahmen der Auftakt-/Gründungsveranstaltung stellten sich die Betriebe vor und es wurde über die Vision der Netzwerke mit Zielen, Beispielen für Qualitätsstandards, Spielregeln, Aufgabenverteilung in der Startphase, Markt- und Marketingmaßnahmen sowie Kosten diskutiert. Verlauf und Ergebnisse der Veranstaltung wurden protokolliert und zusammen mit einem Entwurf zur Kooperationsvereinbarung bei der zweiten Sitzung als Tischvorlage ausgelegt. Als nächste Meilensteine der Netzwerkarbeit folgten eine erste gemeinsame Marketingaktion für einen schnellen Marktzugang, wodurch auch die gemeinsame Wahrnehmung im Innenverhältnis gefördert wurde, ein Kooperationsvertrag mit Jahrespauschale auf zwei Jahre in Verbindung mit Identifikationssymbolen und ein gemeinsam abgestimmter Mediaplan. In der Regel finden zwei Treffen pro Jahr für Planung und Bilanz statt. Ein großer Teil der Zuarbeit für gemeinsame Projekte läuft über E-Mail.
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Dieser Beitrag wurde durch den Wissensportal-Themenpartner Ö.T.E. - Ökologischer Tourismus in Europa e.V. zur Verfügung gestellt.
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Ö.T.E. – Ökologischer Tourismus in Europa e.V. (2013). Praxisleitfaden Tourismus & biologische Vielfalt: Umsetzungsstrategien zur erfolgreichen Förderung von Naturtourismus und Entwicklung von Naturerlebnis im Tourismus.
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